Alpenwanderung

Mit Georg Wiesend durch die Alpen

Alpenwanderung

Mit Georg Wiesend durch die Alpen

Georg Wiesend (1807–1881) war Jurist, Landrichter, Abgeordneter – doch seine wahre Leidenschaft galt den Alpen. Als transalpiner Maler durchstreifte er ihre Gipfel, Täler und Seen, um ihre Eindrücklichkeit in Aquarellen festzuhalten.

Von Miesbach bis Meran.
Auf den Wegen Georg Wiesends

Kommen Sie mit auf unsere Wanderung durch die Alpen auf den Wegen des Malers Georg Wiesend. Von Bayern über die Alpenpässe hinweg, durch Täler, über Brücken, entlang reißender Flüsse, vorbei an stillen Seen. Wir durchqueren das Gebirge – mit dem Blick eines Malers und dem Schritt eines Wanderers.

  1. Packliste:
  2. - Lust an Farben und Kompositionen
  3. - eine gute Portion Naturfreude
  4. - feste Schuhe

Auf geht's!

Unsere Route:
Vom Wiesengrün der Schlierach
über den Großen Rachel,
am Mont Blanc vorbei bis nach Südtirol zum Largo di Landro

1. DEUTSCHE ALPEN

Servus! Unsere Wanderroute beginnt in Bayern – über Hügel, Wiesen und Flüsse.
Die Berge grüßen aus der Ferne und Zwiebeltürme ragen über Dörfer – so unverkennbar süddeutsch.

Schlierach bei Miesbach - Aufbruch am Morgen

Die Schlierach schlängelt sich gemächlich durch das weiche Wiesengrün. Der Himmel ist blau. Die alten Weiden wiegen sich im Wind.

Hier an diesem friedlichen Ort beginnt unsere Wanderung. Noch ist das Gebirge fern, den Rucksack festgezurrt, die Schuhe gut geschnürt und auf geht's in die Welt der Alpen.

Am Förchensee bei Ruhpolding

Das Wasser fließt flach über glatt geschliffene Steine und ergießt sich glasklar in eine stille Bucht. In der Ferne ragen die Gipfel auf, noch blass im Morgenlicht. Ein guter Ort für eine Rast. Wer mag, taucht die Hand ins eiskalte Nass und spürt die Frische, die aus den Bergen kommt.

Feuerwachturm bei der alten Saline, Bad Reichenhall

Der Weg schlängelt sich weiter durch dichten Wald, folgt schmalen Pfaden, bis sich der Blick plötzlich weitet. Vor uns, auf einem Felsvorsprung, erhebt sich der alte Feuerwachturm oberhalb der weithin bekannten Saline und erinnert an Jahrhunderte der Brandwache am Gruttenstein.

Dahinter steigen die Hänge steil an, erst wenn wir den Kopf in den Nacken legen, fassen wir die Reiter Alpe in ihrer ganzen Größe. Ein Moment des Staunens – dann setzen wir unseren Weg fort.

Wildwasser zum Hintersee bei Ramsau, Berchtesgaden

Das Wasser rauscht kraftvoll über helle Felsen und zieht in lebendigen Strudeln talwärts. Die Ufer sind dicht bewachsen, Farne und Wurzeln greifen über die Steine.

Wir treten näher, halten vergeblich Ausschau nach einer Brücke. Doch zwischen den Steinen tut sich eine schmale Stelle auf, an der sich das Wasser überqueren lässt. Wir setzen vorsichtig einen Fuß vor den anderen. Mit schnellen, konzentrierten Tritten sind wir drüben.

2. ÖSTERREICHISCHE ALPEN

An der alten Brücke bei Schladming, Steiermark

Nach einer Einkehr mit Übernachtung in der kleinen Ortschaft Schladming, umgeben von Ennstaler Bergen und dem Dachsteinmassiv, treffen wir uns am Morgen an der alten Holzbrücke. Von hier aus beginnt unser Marsch hinein in die österreichischen Alpen.

Ennstal bei Schladming gegen Stoderzinken

Noch kaum viele Schritte hinter uns gelassen, schon belohnt uns die Natur mit einem weiten Ausblick. Das Tal öffnet sich, und wir schauen auf einen prächtigen Baum vor hügeligen Wiesen und verstreuten Waldstücken. Dahinter erhebt sich der steile Stoderzinken, der – so erzählen es die Menschen hier – ein Wetterberg sei, der Wind und Wolken sammelt, um sie mit einem Mal ins Tal zu schicken. Zum Glück meint er es heute gut mit uns. Wir blinzeln in die Sonne – und freuen uns über das freundliche Wetter.

Im Habicht, Stubaier Alpen

Der Weg hat an Höhe gewonnen. Die Wiesen sind karger, die Felsen größer, das Licht schärfer. Stolz, mit erhobenem Blick, stehen wir am Hang. Hinter uns türmt sich der Habicht, still und erhaben.

Der Mensch ist klein – und doch Mittelpunkt. Die Bildlinien laufen auf ihn zu. Mit seinem Hemd, dem Rucksack und dem Stock fügt er sich ein, als wäre er stets Teil dieser Ordnung.

3. SCHWEIZER ALPEN

Vierwaldstättersee von Brunnen aus, Kanton Schwyz

Wir beginnen mit einem großartigen Blick über den Vierwaldstättersee, eingefasst von steilen Felswänden.
Weißer Nebel liegt noch über dem hellen Blau des stillen Wassers. Aus einer kleinen Hütte am Ufer steigt Rauch auf. Vielleicht kocht dort ein Hirte am Morgen seine Suppe, bevor er die Ziegen ruft. Ein guter Start. Heute haben wir viel vor.

Col de Balme mit Mont Blanc, Kanton Wallis

Auf die Berge will ich steigen,
Wo die dunkeln Tannen ragen,
Bäche rauschen, Vögel singen,
Und die stolzen Wolken jagen.
Heinrich Heine, 1827

Wir haben den Col de Balme erreicht. Die Wege sind steil, die Landschaft steinig und karg. Vor uns ragen die Berge in den Himmel.
Ob wir wirklich bis ganz hinaufsteigen?
Der Mont Blanc sieht auch von unten großartig aus.

Rosenlauigletscher im Reichenbachtal in den Berner Alpen

Weiter geht's zum Rosenlauigletscher.
Im Reichenbachtal fließt der Schnee der Berge das Tal hinunter. Es rauscht und plätschert.
Unten am Wasser steht eine alte Mühle. Ihr Rad dreht und dreht – unaufhörlich, wie der Tag vergeht.

4. ITALIENISCHE ALPEN

Am Passeirer Tor in Meran, Südtirol

Über das Passeirer Tor erreichen wir Meran.
Die mittelalterliche Stadtmauer windet sich am Hang entlang, zwischen Felsen und Gärten. Nach den Höhen und Gletschern tut der warme Stein unter den Füßen gut. Wir gönnen uns eine kleine Pause. Auf dem Meraner Markt im Zentrum gibt es frischen Marillenkuchen.

Pragser Wildsee in den Dolomiten, Südtirol

Am Pragser Wildsee studieren wir die bizarren Formationen der Gebirgsfelsen. Die glatte, türkisfarbene Wasserfläche spiegelt ihre schroffen Konturen. Es ist Nachmittag, die Sonne scheint. Ein paar Mutige steigen vorsichtig über die Steine, bis das Wasser die Knie berührt.
Dann tauchen sie ein. Es ist kalt und frisch.

Dürrensee, Lago di Landro in den Dolomiten, Südtirol

Am Lago di Landro endet unsere transalpine Wanderung.
Felsen und Waldstücke rahmen den See, dahinter steigen die Dolomiten auf - so zackig wie ein Scherenschnitt. Ein großartiger Platz um unser Zelt aufzuschlagen. Hier werden wir gut schlafen.

Max Georg Wiesend (1807–1881)

Jurist, Landschaftsmaler, Wanderer

Stationen seines Lebens

  • 1807 geboren in Kufstein, Tirol
  • 1812 Umzug nach Miesbach, Oberbayern
  • 1817–1825 Ausbildung im Königlichen Erziehungs-Institut, Zeichenunterricht bei Franz Dahmen
  • ab 1830 Staatsdienst in Miesbach, erste Landschaftsgemälde
  • 1831–1838 Assistent am Appellationsgericht in Landshut
  • 1849 Landrichter in Burghausen
  • 1851–1855 Abgeordneter für den Wahlbezirk Traunstein
  • 1862 Bezirksamtmann in Traunstein
  • 1868 Bezirksamtmann in Landau a. d. Isar
  • ab 1879 Ruhestand in Berchtesgaden
  • 1881 gestorben in Berchtesgaden

Wichtige Studienreisen

  • 1834–1836 Italien
  • 1835 Kärnten
  • 1841 Tirol
  • 1856–1857 Bayerischer und Böhmischer Wald
  • 1864 Schweiz
  • 1867 Stubaital, Steiermark
  • 1878 Salzkammergut

© Frankfurt am Main 2025

Anlässlich des Verkaufskatalogs "Georg Wiesend. Unterwegs in den Alpen" von H. W. Fichter Kunsthandel
Shorthand Konzept: Anna Toepffer

www.fichterart.de

Arndtstr. 49 | 60325 Frankfurt/Main
Tel. +49-(0)69-74 38 90 30 | info@fichterart.de

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